Was ist ein Deauthentication-Angriff und wie funktioniert er?

Deauthentication-Angriffe stören WLAN-Verbindungen, indem sie gefälschte Management-Frames nutzen. Angreifer können so Geräte trennen und weitere Angriffe vorbereiten. Schutz bieten WPA3, 5-GHz-Netze, hochwertige Router und Netzwerküberwachung. Moderne Technik minimiert das Risiko solcher Angriffe.

Was ist ein Deauthentication-Angriff und wie funktioniert er?
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Im digitalen Zeitalter sind drahtlose Netzwerke ein zentraler Bestandteil unseres täglichen Lebens. Doch wie sicher sind diese Verbindungen wirklich? Eine der häufigsten Schwachstellen bei WLAN-Netzwerken sind sogenannte Deauthentication-Angriffe. In diesem Beitrag erklären wir, was dahinter steckt, wie diese Angriffe funktionieren und wie Sie sich davor schützen können.


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Wichtiger Hinweis:
Dieser Beitrag dient ausschließlich zur Aufklärung und Demonstration technischer Möglichkeiten. Der Einsatz von den beschriebenen Techniken ohne ausdrückliche Genehmigung ist illegal und verstößt gegen ethische Richtlinien. Nutzen Sie die hier beschriebenen Informationen ausschließlich für Bildungszwecke und jederzeit innerhalb des gesetzlichen Rahmens.

Was ist ein Deauthentication-Angriff?

Ein Deauthentication-Angriff ist eine Form des Denial-of-Service (DoS)-Angriffs, der speziell auf WLAN-Netzwerke abzielt. Dabei werden sogenannte Deauthentication-Frames des IEEE 802.11-Standards missbraucht, um Geräte von ihrem Access Point (AP) zu trennen. Da diese Management Frames in der Regel nicht authentifiziert sind, können Angreifer sie leicht fälschen. Das Ziel: die Verbindung zwischen einem Gerät und einem WLAN dauerhaft zu stören.


Wie funktioniert der Angriff?

  1. Hardware und Software:
    Um einen Deauth-Angriff durchzuführen, benötigen Angreifer spezielle Hardware wie einen Flipper Zero oder NodeMCU ESP8266, oder ganz einfach einen Laptop mit einer Kali Linux virtuellen Umgebung. Den Ablauf des Angriffs werde ich anhand von Kali Linux demonstrieren.
  2. Ablauf des Angriffs:
    1. Schritt 1: Der WLAN-Adapter wird in den Monitor-Modus versetzt, um alle Datenpakete im WLAN zu empfangen, einschließlich Management-Frames.
    2. Schritt 2: Mittels Tools wie airodump-ng werden Netzwerke und verbundene Geräte identifiziert.
    3. Schritt 3: Gezielt werden Deauthentication-Pakete an ein Opfergerät gesendet, um es vom WLAN zu trennen.

Mögliche Szenarien und Gefahren

Ein Deauth-Angriff kann verwendet werden, um:

  • Datenverkehr zu stören, z.B. während Videoanrufen oder Download.
  • Man-in-the-Middle-Angriffe (MITM) vorzubereiten, indem Nutzer auf einen gefälschten Access Point gelenkt werden.
  • Handshakes abzufangen, die zur Entschlüsselung von WLAN-Passwörtern und zur Analyse des Netzwerks verwendet werden können. Dies dient oft als Vorstufe für weiterführende Angriffe, wie etwa das Eindringen in ein Netzwerk.

Wie kann man sich schützen?

  1. WPA3 nutzen: Moderne Verschlüsselungsstandards wie WPA3 schützen besser gegen solche Angriffe, da sie Management-Frames authentifizieren.
  2. Netzwerk überwachen: Tools wie Intrusion Detection Systems (IDS) können Deauthentication-Angriffe erkennen.
  3. 5-GHz-Netzwerk bevorzugen: Viele Angriefer-Tools unterstützen nur 2,4-GHz-Bänder.
  4. Sichere Geräte verwenden: Hochwertige Router mit Schutzmechanismen gegen Management-Frame-Angriffe reduzieren das Risiko.

Fazit

Ein Deauthentication-Angriff ist ein einfacher, aber äußerst effektiver Ansatz, um die Verbindung von Geräten zu einem WLAN-Netzwerk zu stören. Durch den Missbrauch von Schwachstellen im 802.11-Standard können Angreifer Geräte gezielt vom Netzwerk trennen, was nicht nur alltägliche Aktivitäten wie Streaming oder Videoanrufe beeinträchtigen, sondern auch weitere Angriffe vorbereiten kann.
Mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen und moderner Netzwerktechnologie können die Auswirkungen solcher Angriffe jedoch deutlich reduziert werden.